Almabtrieb 2023 Niederelbert – Spendenziel 100.000 Euro weit übertroffen

Rekordspende an die Unnauer Patenschaft übergeben

Der Dorfgemeinschaftsraum an der Elberthalle in Niederelbert war bis auf den letzten Platz besetzt, denn alle Beteiligten, Helferinnen und Helfer waren eingeladen bei der Spendenübergabe dabei zu sein. Und alle wollten natürlich den Film vom diesjährigen Almabtrieb sehen, den der Filmclub Montabaur in Rekordzeit fertig gestellt hatte. Ohne die tatkräftige Unterstützung vieler Beteiligter wäre das Großevent am 30. September nicht zu stemmen gewesen.

Die vier Teilnehmer der Unnauer Patenschaft waren selbstverständlich die Ehrengäste an diesem Abend.  

Ortsbürgermeisterin Carmen Diedenhoven begrüßte alle Gäste und hob hervor, dass die im Jahr 1990 geborene Idee zu einem Almabtrieb in Niederelbert sich in den folgenden Jahren zu einem Megaevent entwickelt hat. In diesem Jahr, dem 8. Almabtrieb seit Beginn, wurde eine Tradition fortgesetzt, bei der sich die Dorfgemeinschaft nicht nur für das Wohl der Tiere beim Abtrieb eingesetzt und feiert, sondern auch für diejenigen engagiert, die einen ganz anderen Kampf zu bestehen haben – den Kampf der krebs- und schwerstkranken Kinder und Jugendlicher.

Die Stammtischgruppe „Goldene Sieben“ habe nicht nur die Idee des Almabtriebs geboren, sondern auch den Funken gezündet, der zu einem solch großartigen Engagement für wohltätige Zwecke geführt hat. 

Anschließend ging Ferdi Schmitz vom Orga-Team auf die Freundesgruppe „Goldene Sieben“ näher ein und las eine Erinnerungsschrift von Hermann Neuroth vor, die die Historie von der Gründung mit einigen Highlights ihres Schaffens, wie „1. Niederelberter Wurmbadetag“, „Drei Weise aus dem Morgenland“ mit echtem Zirkuskamel bis zur fast gescheiterten Herausforderung „Almabtrieb vom Hähnchen“, und „wo kommen die Kühe her“, aufzeigt.

Letzteres wurde nach Lösung aller logistischen Probleme gleich mit dem Ziel verknüpft, den „Erlös aus der Veranstaltung geht an die Unnauer Patenschaft“, von deren Engagement man aus der Zeitung las.

In den Jahren 1990 bis 2000 wurden 5 Almabtriebe durchgeführt mit einem Gesamterlös von rd. 60 TEuro. Bei der Neuauflage im Jahr 2012 waren einige der Gründungsmitglieder willkommene Berater für die nachfolgenden Organisatoren.

Die Leistungen der Unnauer Patenschaft seit ihrer Gründung 1986, stellte der langjährige Vorsitzende Manfred Franz den Zuhörern vor und ging insbesondere auf die über viele Jahre gewachsene, tiefgehende Freundschaft zu den Mitgliedern der „Goldene Sieben“ und zu vielen Niederelberter Bürgerinnen und Bürgern ein. Viele persönliche Freundschaften pflegt er heute noch, ganz besonders zu Ferdi Schmitz, der ihn immer erreichen könne, egal wo er sei oder was er grade mache.

In den 37 Jahren des Bestehens hätte sich der Vorstand kaum verändert, aber das Alter sei an den Vorstandsmitgliedern auch nicht spurlos vorübergegangen und man könnte einzelne Positionen nicht mehr ersetzen. So habe man eine Verschmelzung mit der Kinderkrebshilfe Gieleroth beschlossen. Beide Vereine hätten denselben Zweck und stellten auch für die Zukunft sicher, dass eine Unterstützung der Familien weiter erfolgen könne. Rolf Dieter Wiederstein wird im künftigen Vorstand als 2. Vorsitzender fungieren.

Im folgenden berichtete Christian Kessler vom Organisationsteam über die intensive Vorbereitungsarbeit auf den diesjährigen Almabtrieb, zu der sich eine Kerngruppe seit Anfang des Jahres monatlich traf. Hierbei wurden alle Abläufe intensiv nach einem Ablaufprogramm der vorhergehenden Almabtriebe auf Durchführbarkeit und personelle und technische Anforderungen bzw. Änderungen besprochen.

Er dankte für die gute Zusammenarbeit mit den Vereinen, Gruppen und Einzelpersonen, die sich für den Tag des Almabtriebs engagiert haben. Die professionelle Unterstützung durch Markus Schenkelberg von Getränke Schenkelberg in der Vorbereitung und Ablauf und Disposition hob er besonders lobend hervor.

Danach wurde es richtig spannend, denn das Licht im Saal ging aus und die Mitglieder des Filmclubs Montabaur gaben das Zeichen zu „Almabtrieb 2023 – Der Film“.

Was jetzt zu sehen war, zog die Zuschauer magisch an, denn es war ein Déjá-vu mit dem Erlebten Ende September. Die Dramaturgie und Inhalt des Films war höchst professionell zusammengestellt. Viele der Teilnehmer des Almabtriebs konnten sich bei der Aufstellung des Zuges auf dem Hähnchen bis hinunter zum Dorfplatz im Film wiedererkennen; man war gefühlt wieder mittendrin !

Langanhaltender Applaus war die Belohung für die tolle Filmarbeit.

Die Arbeit des Filmteams um Peter Dick, Fritz Büssow, Guido Hagemeier, Kurt Heibel, Reiner Melsbach, Richard Kremer und Marie Wilhelms wurde für den guten Zweck ohne Aufwandsersatz geleistet. Für den szenisch passenden Filmschnitt zeichnete Robert Stephan verantwortlich. Das Ergebnis ist für Niederelbert von herausragender Bedeutung als Erinnerung für die Bürgerinnen und Bürger an den Almabtrieb 2023.

Ferdi Schmitz dankte dem Filmteam und anschließend allen Akteuren des Almabtriebs. Ganz besonders den Landwirten, die die Kühe, Ochsen und Ziegen zur Verfügung gestellt, sie gepflegt und wohlbehalten in die Heimatställe oder die Weideplätze verbracht haben. Ein Dank auch an die Kutsch- und Leiterwagenfahrer.

Dank ging auch an die Musikvereine aus Daubach, Holler und Hundsangen sowie an die Biebesheimer Alphornbläser für die passende musikalische Unterhaltung.

Dem Obst- und Gartenbauverein Oberelbert dankte er für die Teilnahme und für das monetäre Ergebnis aus dem Apfelsaftverkauf.

Der Freiwilligen Feuerwehr Niederelberts, den Sicherheits- und Rettungskräften wurde gedankt für ihre Arbeit. Zusammengefasst wurde der Dank an die Dorfvereine ausgesprochen für die Teilnahme am Almabtrieb. Abschließend dankte Schmitz allen, die sich mit Geldspenden am Ziel „Rekordspende“ schon Tage und Wochen vor dem Almabtrieb beteiligten.

Danach ging es in die Pause, in der von der Gaststätte „Zum Dorfbrunnen“ ein abwechslungsreiches Büfett aufgebaut war. Danke an Cagdas Bulut und sein Team.

Der Höhepunkt war jetzt gekommen und Bürgermeisterin Carmen Diedenhoven bat die Vertreter/innen der Unnauer Patenschaft und des Organisationsteams nach vorne. Sie nannte als angestrebtes Ziel, nach bisher aus sieben Almabtrieben zusammengekommenen 93.000 Euro, die 100.000 Euro-Marke zu reißen. Nach gefühltem Trommelwirbel zeigt sie den Scheck über 25.000 Euro in die Höhe !

Unter dem Jubel im Saal nimmt Manfred Franz den Scheck von Carmen Diedenhoven entgegen und bedankt sich mit herzlicher Umarmung dafür.

Das Gesamtergebnis steigt damit auf sage und schreibe 118.000 Euro aus den acht durchgeführten Niederelberter Almabtrieben für die Unnauer Patenschaft zur Unterstützung krebs- und schwerstkranker Kinder und Jugendlicher !

Es wurde noch ein langer Abend in „Niederelberts guter Stube“ !

Foto von links: Josef Müller (Goldene Sieben), Carmen Diedenhoven, Manfred Franz, Christian Kessler, Silvia Rossbach, Ferdi Schmitz, Dorle Becker, Rolf-Dieter Wiederstein